Dienstag, 27. November 2012

und noch schneller

und schneller dreht sich das Hamsterrad.
Heute früh mit dem Gedanken zur Arbeit geradelt, daß ich nochmal nachfragen muss, ob ich meine 22 Überstunden wirklich vor Weihnachten abfeiern darf. Und gleich bei der Röntgenbesprechung gesehen, daß die Personaldecke verdammt dünn ist.
Die Schwangere ist jetzt erstmal länger krank, jemand anders feiert gerade Überstunden ab, dann hier und dort. Ich fürchte, ich kann nicht mal einen Tag frei machen. Und ich hätte ihn soooooo dringend nötig. Und nicht nur ich, meine beiden Kinder auch.
Alles ist Hetze, immer kann ich nur mit einem halben Ohr bei der sache sein, Im hort gemachte Hausaufgaben sind eigentlich unerledigte Hausaufgaben....
Dann hatte ich ja vergangene Wochen so gekämpft, daß ich endlich die Fortbildung machen darf. Donnerstag bis Samstag nächste Woche.
Heute kam das Programm in mein Fach geflattert: Beginn 8:15 Ende 19:15 Uhr  ....ups. Mit 18 Uhr hatte ich gerechnet, aber 19:15 uhr finde ich schon ganz schön lang. Vor 20 Uhr bin ich dann nicht zuhause. Und wer kümmert sich um die Kinder ?
Der Hort schließt um 17 uhr. Bis halb sieben hätten die Nachbarn die Kinder genommen. Aber deren Kinder liegen um halb 8 im Bett, d.h.  sie werden im Leben nicht so lang auf meine aufpassen.
Morgen den Babysitter anrufen, den die Kinder hoffentlich nicht ganz vergrault haben.
Natürlich schriebt das Töchterchen dann gleich am nächsten Tag einen Mathetest. Ohh, muss immer alles auf einmal kommen ?

Am Abend der Blick in Madames Schulranzen: lauter lose zerknitterte Blätter, Hausaufgaben waren auch nicht fertig und alles vollgeschmiert.
Als ich in die Küche bin zum Abendbrot machen, hab ich Madame einen Stapel loser Blätter gegeben, die da rumfuhren und ihr gesagt, daß sie das bitte bis zum Abendessen wegsortieren soll.
Als ich nach dem Abendessen nachsah, hatte sie einfach alles wieder zusammengknüllt in die Jurismappe gesteckt. Stattdessen irgendwelche Geheimsprachenpläne ausgearbeitet.
Meine Nerven.....

Dann erreichte mich am Abend der Anruf einer anderen Mutter aus der Schule. Meine Tochter hätte auf dem Schulhof gehänselt und gepöbelt und eine bis vor kurzem noch gute Freundin verkloppt. Überhaupt, was sie so mitkriege sei Madame mehr als aggressiv gerade.

Ich hab Sie gefragt, was sie so aggressiv macht, welche Wut, denn da in ihr steckt, wen sie am liebsten mal so richtig verkloppen würde. Denn tatsächlich hat sie es sich gerade mit viele verscherzt. Und hier zuhause ist auch nur Gezanke mit dem Bruder.
Sie hat lange geweint - wie übrigens gerade fast jeden Abend-  und dann gesagt: Ich bin wütend auf dich Mama, weil du so viel mit mir schimpfst, aber noch viel wütender bin ich auf den Papa. Dann kam ein Schrei, ein laaanges Schluchzen und erbärmliches Heulen.
Madame sollte mir alles an den Kopf werfen, was so doof ist an mir. Ihr fiel aber nach 3 Sachen gar nichts mehr ein, das war ein bißchen süß. Und dann holte sie wieder tief Atem. Und schrie laut "Papa, warum interessierst du dich nicht für uns ? "
Das arme Kind.
Sie ist zwar eine gute Schauspielerin - ich glaube ja immer sie hätte das Zeug für eine große Karriere, aber das war kein Schauspiel.

Die Verarbeitungsstrategie von Monsieur ist ein ganz andere, nicht minder anstrengend: Er kapselt sich ab. Hört nichts mehr, sieht nichts mehr. Für ihn habe ich gerade gar keine Zeit. Das tut mir so weh.

Und was mache ich ? Ich verzweifele, weil ich nicht weiß was tun. Es komme zwei Papawochenenden und dann eine Woche Ferien bei Papa. Und ich habe Dienst. Insgesamt 4 Mal in der Zeit. Und Fortbildung. Und ich kann all das nicht stornieren. Es ist schlicht keiner da.
Ich werde hier gebraucht, ich werde bei der Arbeit gebraucht- eigentlich bräuchte ich aber mal. Was ? Weiß ich nicht mehr.

Jetzt werde ich erstmal wieder einen Frosch killen.








6 Kommentare:

  1. gibt es keine möglichkeit, irgendwoher eine art familienhelferin zu kriegen?
    das läuft hier in ö übers jugendamt oder die caritas. eine bekannte von mir mit vier kindern und einer etwas schwierigen beziehung zum mann (alkoholproblem) hatte zwei mal in der woche eine familienhelferin, die hat den nachmittag mit den kindern verbracht oder wohnung geputzt, je nachdem was gebraucht war.
    oder eine resche leihoma?

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  2. Oha ... Familienhelferin war auch das erste was mir einfiel ...
    Guck mal, sowas in der Art vielleicht? Weiß jetzt nicht, wie das in deiner Region aussieht ... http://www.sos-kinderdorf.de/sos_muetterzentrum_zwickau/de/unser_angebot/dienstleistungen_familienentlastende_angebote.html

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  3. Schau mal hier da gibt es Leihgroßeltern, hier den Verband alleinerziehender Mütter und Väter, da kaufe ich in Tübingen immer meinen Glühwein ;-) als Spende und es gibt was von der Caritas und noch mal von der Stadt. Vermutlich kennst Du davon ja auch einiges, ich weiß, ich tue mir auch schwer, bei solchen Sachen (der Schulpsychologische Dienst ... ), aber manchmal muss es eben sein.

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  5. Danke für eure Ratschläge,
    ich habe ja eigentlich schon alle Register gezogen: Wir waren zunächst mal bei pro familia zur Mediation: Hat der KV abgebrochen
    Als es vor 2 1/2 Jahren eine absolute Verweigerung der Kinder gab im zwei Wochen Rhythmus zum Papa zu fahren hatte ich mich an das Jugendamt gewendet dort sehr sehr schlechte Erfahrungen gemacht ( unqualifiziert, überarbeitet, kurrumpierbar...)
    Ein weiteres Mal wandte ich mich über die Schulsozialarbeiterin, der das ganze aufgefallen war ohne involviert gewesen zu sein an die Psychologische Beratungsstelle der Stadt, die in allen möglichen Fällen vermittelt etc. Ein junger fähiger Mitarbeiter hat uns dort betreut und versucht, Kontakt mit dem KV aufzunehmen, was dieser abgelehnt hat.

    Leihoma wäre noch eine Alternative. Ich werde mich mal kund tun, wenn ich mal endlich dazu komme.


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  6. Oh ich habe ein wenig am Thema vorbei kommentiert, weil hier bereits die nächste Baustelle wieder eröffnet ist.
    Hab gerade gegoogelt nach Familinehelferin. Werde gleich nach dem Einkauf - hab nun doch wenigstens 1 Überstundenabbbautag bekommen- mal anrufen ! Danke !

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