Mittwoch, 2. Januar 2013

survived

die 48 Stunden Jahresend- und Jahresanfangsdienst. Ohne die Motivation durch den Zusatzverdienst vielleicht doch noch in den Genuss eines Skiurlaubs mit den Kindern zu kommen, wäre es noch anstrengender gewesen.

Den Jahreswechsel damit verbracht, einen Patienten von Station mit Vigilanzminderung - hätte ich auch bei einem Blutdruck von 80/40-  durch die komplette Diagnostik zu schleusen.

Heute nacht noch ein olfaktorisches Highlight als ein wohnsitzloser sehr verwahrloster Mann die Notaufnahme wegen aktuer Schmerzen bei seit 20 Jahren offenen Unterschenkeln aufgesucht hat.
Die Schuhe gingen noch aus. Die Socken waren fest verklebt mit einer Mischung aus ? ich will es gar nicht genau wissen, jedenfalls einer Menge Wundexsudat. Die Geschwüre waren nicht so schlimm wie erwartet. 20x10 cm groß, tief, belegt. Mit bunten dreckigen Servietten hatte der Mann sich einen Verband gemacht.
Nachdem also die Socken zerschnitten waren und in mühevoller Kleinarbeit von den Füßen gepfriemelt, kamen die vollständig verklebten Zehen zum Vorschein. In jeden Zehenzwischenraum eine Schmotze aus ?. ...
Immerhin kam uns nichts kleines lebendiges entgegen.
Der arme Kerl durfte nach Verbandwechsel und Säuberung dann noch ein paar Stündchen im Behandlungsraum schlafen. Der Raum musste ohnehin gründlich gereinigt werden. Ich hoffe er hat es ein bißchen genossen. Eigentlich wollte er nämlich gerne stationär aufgenommen werden, aber ohne Krankenversicherung, Anschrift und ohne vitale Indikation war das nicht möglich.


2 Kommentare:

  1. Puh, ganz schön viel was Du als Ärztin leisten musst! Viel Kraft und keine - niemals- Kriechtiere am/aus dem Patienten!

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  2. Ich muss mal meinen Mann fragen wie das geht, dass bei den Kommentaren nicht immer sein Name erscheint;-) Ich wars, Gudrun

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