Samstag, 9. Februar 2013

abendliches Gespräch im Bett

Sohn: " Mama, gibt´s eigentlich auch Ärzte, die was vom Gehirn verstehen ? "
Mama: " Ja, die nennt man Neurologen."
Sohn: "Da will ich mal hin, irgendwie funktioniert mein Gehirn nicht richtig ."
Mama: "Wieso ?"
Sohn: " Da ist immer nur Chaos, und es macht mir Stress, daß ich da gar nichts gegen machen kann, immer sind da soo viele Gedanken und wenn jemand was sagt, dann weiß ich gar nicht mehr wohin damit - ahhh - dann muss ich aber eher zum HNO Arzt, weil der muss ja nicht nur von Ohren was wissen. Die Ohren können ja gar nicht hören. "
Mama: "Wieso können die Ohren nicht hören?"
Sohn: "Hören können sie schon, aber was das bedeutet, was sie hören wissen sie nicht, weil denken können die ja wirklich nicht, das kann nur das Gehirn, darum müssen die HNO Ärzte auch was vom Gehirn wissen, was das Gehirn mit dem Schall macht. "
...

Und das arme Kerlchen hat wieder trotz modifiziertem autogenen Training und Phantasiereise fast 2 Stunden zum Einschlafen gebraucht. Das ist seit etwa Weihnachten wieder die Regel und dabei ist es völlig egal ob der Kerl um 8 im Bett liegt oder um 10, die Funktionen herunterzufahren dauert einfach so lange.
Ich glaube ja , daß sein Chaos im Gehirn verschwinden würde, wenn er mal wieder richtig ausgeschlafen wäre, aber wenn das Einschlafen nie klappt ? Ich versuche ja immer wenigstens für die körperliche Müdigkeit zu sorgen und ihn ein bißchen auszupowern. Aber selbst dann schafft die Denkmaschine und schafft und schafft und schafft.

Ergebnis der Denkerei gestern abend war: Du, Mama, das stimmt doch gar nicht, was der Platon da behauptet hat: Ich weiß daß ich nichts weiß. Wenn er nichts weiß, dann kann er auch das nicht wissen also müsste er sagen: Ich denke, daß ich nichts weiß.

Puh, was macht man mit solch einem Kerlchen, das zunehmend Alltagsprobleme hat, weil es gefangen ist in seinen Gedanken, aber die Dinge, die hier und jetzt passieren oft gar nicht wahrnimmt.
Die Schule fordert ihn, keinesfalls intellektuell, aber sozial und in der Selbstorganisation und den Klassenkameraden ist es nicht entgangen, daß er mit Dingen wie Schuhe anziehen, Jacke anziehen etc etwas langsamer ist. Jetzt wurde er für den Sportunterricht zum Umziehen sogar in eine andere Nebenkabine gebeten, weil er sonst vor lauter Ablenkung nicht zum Umziehen kommt.

Im letzten Frühling und Sommer hatte ich das Gefühl, es habe sich gebessert, wenn mehr Draussen und Bewegung da ist, aber gerade mache ich mir echt Sorgen.

2 Kommentare:

  1. Geh zum Schulpsychologischen Dienst. Die sind wirklich nett, kompetent und können schnell unkompliziert helfen und der von BW hat wirklich einen sehr guten Ruf (kann ich ja auch bestätigen). Du musst das nicht alles alleine schultern. Wenn ich überlege, wie anstrengend ilfiglio ist - und wir sind zu zweit und es gibt auch nicht noch die ganze Vater-Problematik - das kann man nicht alleine wuppen, Du musst Dir Unterstützung mit an Bord holen.

    Wie schon einmal geschrieben, such Dir Hilfe, zum einen beim Schulpsychologischen Dienst und zum anderem einfach im Alltag (also Leihgroßeltern, "Babysitter" oder einfach sonstige Familienhilfe) , denn wenn Du ständig so hochdrehst, Dir sorgen machst, unter Stress stehst und selbst nie mal durchatmen kannst, wie sollen dann die Kinder bzw. im besonderen der Sohn runterkommen.

    Ganz liebe Grüße!

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  2. Naja, ich bin ein bißchen ein gebranntes Kind nach z.B. meiner Erfahrung mit dem Jugendamt hier und der Erfahrung im Kindergarten als eine Sozialpädagogin den Sohn ansehen sollte, um festzustellen, ob man ihn denn damals 4 jährig, bei den Schulanfängern in der Gruppe lassen sollte, wo die Erzieher ihn intuitiv hinzugezählt hatten. Diese Dame erzählte mir ja damals mein Sohn sei grenzdebil.

    Aber sicherlich brauchen wir Hilfe. Genaugenommen bräuchten wir in vielen Bereichen Hilfe- nicht nur die Kinder betreffend ;-).
    Wenn ich mir Hilfe von aussen hole im Sinne einer Leihgroßmutter oder so, drehen meine Eltern durch, die nicht verstehen, daß ihre Hilfe häufig völlig kontraproduktiv ist. Die räumliche Nähe ist schon manchmal echt antrengend.

    Ich hab mir aber schon die Kontaktdaten vom schulpsychologischen Dienst aufgeschrieben und werde dort morgen mal anrufen. Das ist auch sowas. Telefonieren mit Kindern geht einfach nicht, immernoch nicht. Aber gerade sind sie ja nicht da.

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