Montag, 3. Juni 2013

immernoch sprachlos

Am Samstag nachmittag hörte es nach gefühlten 40 Tagen Dauerregen endlich auf zu regnen. Monsieur hatte Besuch vom Nachbarsjungen. Als es ein wenig abgetrocknet war draussen schlug ich vor im Hof ein wenig Fußball zu spielen.

Beide Jungs sind raus gerannt als hätten sie nur auf das Kommando gewartet.
Ich bin ebenfalls raus um an meinem Fahrrad etwas zu reparieren und wurde so Zeuge, wie einer der Hausbewohner die Jungs anbrüllte, sie sollen sich gefälligst verziehen.
Der, der sie anbrüllte ist vielleicht 30 !!! Jahre alt. Die Jungs spielten auf dem extra kleinen Minispielplatz, der bei einem Mehrparteienhaus ab einer gewissen Größe vorhanden sein muss. Und sie spielen nicht wild sondern so wie ein 6 und ein 7 jähriger Junge eben spielen. Und das war das erste Mal seit mindestens 2 Wochen, daß dort mal wieder jemand spielte. Denn vorher waren die Kinder in Zürich, dann tagsüber beim Reiten.

Der "Anbrüller" hatte mich nicht bemerkt. Monsieur ging ganz verschüchtert weg. Die Jungs nahmen den Ball und spielten auf dem engen Weg vor dem Haus. Die einzigen Nachbarn mit Kindern ( 5 und 1 1/2 Jahre alt) kamen gerade nach Hause und wir quatschten ein bißchen als der Anbrüller mit seiner Freundin das Haus verließ, mich sah und sagte: " Du, dein Junge bringt mit noch ins Grab, Schönen Tag !" und grinsend weiter ging.

Uns dreien, also den anderen Eltern und mir blieb echt der Mund offen stehen.

Ich hab schon geplant, die Kinder sollen jeden Tag Besuch einladen und extra laut dort spielen.
Es ist echt zum Heulen. Die sind sooo wenig zuhause und immer sind sie "im Weg!", "zu laut"....

Die Nachbarsfamilie hat von der anderen Seite eins auf den Deckel bekommen. Ihr kleineres Kind ist ein wenig retardiert und oft etwas lauter als "normale" Kleinkinder. Denen wurde auch schon an die Wand geklopft ....

Deutschland liebt Kinder ! Man merkt es jeden Tag !

Aber, daß so ein max 30 jähriger auf ein paar Minuten moderaten Kinderlärm so reagiert und das Kerlchen anschnauzt, es solle gefälligst verschwinden, wenn es auf dem Spielplatz spielt. Dafür fehlen mir immernoch die Worte !
Nebenbei sind Parties bis in den späten Abend bei den Brüllern sehr beliebt.
Idioten !


6 Kommentare:

  1. tschuldige: aber da bist du nicht sofort hin und hast gefragt, was los ist?
    wenn ich das richtig verstehe, waren die buben auf einem spielplatz? man kann doch nicht zulassen, dass kinder vom spielplatz vertrieben werden. und auch nicht, dass sie von einem erwachsenen angebrüllt werden.

    tut ihr eltern auch doch alle zusammen und geht das an! gibt es bei euch keine hausordnung? (ruhezeit, was ist erlaubt im hof... - meistens ist ja grade fußballspielen nicht erlaubt)
    ich weiß es nicht, ist das ein genossenschaftbau? - da muss es doch ansprechpartner geben, bei denen man das problem deponieren kann. das kann ja nicht sein, dass ihr und andere familien euch das gefallen lassen müsst.

    mich machen solche sachen echt grantig. dass kinder rücksichtnahme lernen sollen ist klar, aber irgendein kompromiss muss doch da zu finden sein. wieso soll denn nur eine seite ihre bedürfnisse durchsetzen können?

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  2. OK, Stadtfrau hat es schon geschrieben. Ich wäre hingegangen und hätte gefragt, was das soll.

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  3. Ich war völlig perplex und wollte eigentlich abwarten, ob er nochmal meckert.
    Es war im übrigen halb 4 nachmittags und das erste Mal seit Wochen, daß jemand draussen spielte.

    In unserm Haus leben ja leider sonst nur noch 2 weitere Kinder. Die anderen 8 Parteien sind vorwiegend Rentner und eben dieses junge Paar.

    Heute dem Mann in der Früh begegnet, er hat nicht gegrüsst.
    Der soll sich mal locker machen.

    Nun liegt vor deren Tür richtiges Material zum Zaunbau, mit Gartentür etc. , denn es könnte ja passieren, daß ein Ball/Kind sich auf ihre Terrasse verirrt ? Genau, dort wimmelt es täglich von mindestens 10 Kindern.


    Zum Glück ziehen wir im Sommer um.

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  4. oh, ihr zieht um? das ist eine gute nachricht, oder? :)

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  5. Ja, in mein Elternhaus. Nach dem Tod meiner Mutter war die Frage, ob mein Vater das Haus verkauft oder aber wir dort einziehen.
    Dort gibt´s fast doppelt so viel PLatz wie hier. Das ist schön !

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  6. Super Lösung! Bleibt dein Papa dort wohnen? Wäre dann ja auch gleich ein "Babysitter" im Haus und optimaler Einstieg für dich in einen möglichen neuen Job, wenn die Betreuungssituation entspannter ist ...

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