Montag, 26. August 2013

Geheilt für die nächsten 3 Jahre

heute stand ein Einkauf im blau-gelben Möbelhaus an. Ich habe tapfer allem Nippes widerstanden, fast allem.
Ich musste einen passenden Oberschrank für die Küche meines Vaters besorgen und zwei Matrazen für  die Kinder. Die vom blau- gelben Möbelhaus haben bei der Schadstoffprüfung ganz gut abgeschnitten und werden die nächsten paar Jahre überstehen, bis sicherlich bei den Kindern der Wunsch nach einem anderen Bett kommt. Die alten Matrazen sind nun doch x- mal verpieselt und schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden.

Nun, ich war nicht alleine dort, ich musste sogar bis auf den Ausweichparkplatz fahren, denn das Parkhaus war rappeldicke voll.
Und weil ich den Faden verloren hatte vor lauter Möbelausstellung, hab ich mich kurz hingesetzt und einen Kaffee getrunken - der seine 1,50 Euro übrigens nicht wert war. Zuerst habe ich einem kuriosen Gespräch gelauscht und dann die Werbung auf mich wirken lassen. Überall schnucklige Schwedenhäuschen an den Schären. Irgendwo noch ein Schriftzug mit " neu: BIO" und die schwedische Flagge...

Während die Werbung versuchte in meinem Hirn zu landen, habe ich gedacht: Es wär so schön, man könnte sich einfach der Illusion hingeben, daß alles toll ist in Schweden. Und daß das Möbelhaus seine Produkte entwickelt um Menschen glücklich zu machen. Daß die Leute, die dort arbeiten ihren Job gerne machen und und und
Überhaupt wäre es mal so schön, nicht so viel zu wissen. Nicht zu wissen, daß in den Köttbullar Pferdefleisch war, daß in Deutschland von dem Unternehmen keine angemessenen Gewerbesteuern gezahlt werden, daß die Hölzer keinesfalls alle so legal geschlagen wurden, sondern zu Teilen aus illegalem Einschlag in Sibirien kommen und so weiter und so fort.

Ach wie gerne wäre ich noch mal klein und unwissend und dächte, daß der Mann in der Geramont Werbung  ( aus den 80 ern) glücklich durch ein kleines französisches Dörfchen radelt, daß die Wäsche vom weissen Riesen tatsächlich so weiß wird und die Rama- Familie einfach glücklich ist.
So gern würde ich den idyllischen Bildern auf Molkereiprodukten Glauben schenken und mir vorstellen, daß der Bauer eigenhändig gemolken hat.
Und die Kekse für´s blau gelbe Möbelhaus, die hat wahrscheinlich die Lina aus Lönneberga mit viel Liebe für uns gebacken.
Ja, so wär das Leben manchmal echt einfach !


1 Kommentar:

  1. der freund meiner cousine arbeitet bei ikea in belgien. er findet es super! ikea macht offenbar auch ganz viel für die mitarbeiter etc... und ist in belgien wohl wirklich ein sozial vertretbarer arbeitgeber. nur die möbel kaufen würde er nie dort - weil er auch regional etc. bevorzugt.

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