Montag, 20. Januar 2014

Bekehrt

Ich bin ja ein elender Skeptiker.
So Dinge wie Homöopathie, Schüsslersalze....naja, ich denke immer es nimmt dem Patienten das Gefühl der Ohnmacht und die Möglichkeit irgendetwas zu tun aktiviert die Selbstheilungskräfte.

Ähnlich meine Bedenken bezüglich Osteopathie, Akupunktur, wobei ich hier sehr viel offener bin.

Mein knöchernes Skelett ist völlig verwrungen und hat viele Fehlbildungen, auch wenn man die auf den ersten Blick nicht wirklich sieht. So habe ich beispielsweise rechts neben dem Brustbein eine tiefe - da passt eine ganze Faust rein- Mulde, links nicht. Die ISG beidseits sind völlig lax, was regelmäßig zu Blockierungen führt.  Lumbal rechtsseitig habe ich einen Bandscheibenvorfall hinter mir, der ehrlich gesagt weniger schlimm war, als die ganzen Blockierungen des ISG. Dann eine Beinlängendifferenz von 2 cm = Beckenschiefstand, Spreizfuß rechts...

Die HWS, naja, die ist eben auch lax mit den Folgen von Blockierungen, meistens nach rechts, was mich manchmal in die Situation bringt, daß ich meinen Kopf nach rechts nicht mehr als 20 Grad wenden kann. Das ist im Alltag ganz schön wenig, man kann nicht mal ordentlich rechts links gucken, bevor man über die Strasse geht.

Seit über 7 Jahren drückte mich nun eine Blockierung der BWS. Ich hab es immer den Revolverlauf genannt, der mich in den Rücken gebohrt hat und an manchen Tagen mich ziemlich immobilisiert hat und fürchterliche Schmerzen gemacht hat. Ich war beim Orthopäden, der hat mich infiltriert,  der hat mich akupunktiert, ich hatte 5 x 6 Einheiten KG, Massage ... ich habe eine Matraze für 1200 Euro gekauft....
Und war der Meinung, daß ich vermutlich mit diesem Schmerz leben muss.

Gestern im Zuge der Manuellen Medizin Fortbildung, bei der man ja immer alles aneinander ausprobieren muss, verstärkte sich der Schmerz nach einer Schulterblattsmobilisation ins unerträgliche. In der Pause hat dann einer der Kursleiter seine sowohl osteopathischen als auch myofaszialen und manuellen Techniken angewandt.

Und ?
Der Schmerz verschwand ! Die Blockierung löste sich. Nach über 7 Jahren ! Mir ist erstmal schwindelig geworden und gefühlt habe ich mich wie ein frisch gekneteter Hefeteig. Naja, morgen ist bestimmt wieder alles da, habe ich gedacht.

Aber ist es nicht.
Die Blockierung ist weg ! Ich bin das erste Mal seit Jahren nicht mit einem schmerzenden Rücken aufgewacht.

Ich bin gespannt, wie lange das hält und falls es bis Freitag wieder schlechter wird, habe ich ja nochmal die Chance auf eine Behandlung.

Bekehrt ! Mission erfolgreich!

3 Kommentare:

  1. Mich kann man ja mit Kügelchen und allem was dazu gehört jagen. Während mein Mann da voll drauf abfährt nehme ich Medizin. Aus der Apotheke. Und bloß nichts pflanzliches :-)
    Ich gehe auch zum Arzt. Mein Mann zur Heilpraktikerin. Nur mit dem Zweitgeborenen war ich mal bei einem manuellen Mediziner (Dr. Koch in Hamburg, er scheint eine Corifee aus seinem Gebiet zu sein). Allerdings sind das ja auch studierte Ärzte. Dem Baby ging es danach besser. Immerhin stehe ich dem ganzen nicht mehr ganz so skeptisch gegenüber.

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  2. Ich bin auch ziemlich rational, was Heilverfahren angeht. Aber Akupunktur, Physiotherapie und Ostheopathie sind schon tolle "Erfindungen" und wie du merkst, wirklich hilfreich! Es kann sein, dass du den Kursleiter noch ein paar Mal bemühen musst, aber dann sollte es erstmal für eine Weile nachhaltig sein. Alles Gute!

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  3. Hah, die Blockierung ist immernoch weg. Mittlerweile allerdings die verspannte Muskulatur wieder ( levator scapulae und rhomboidei). Wäre ja auch wunderlich nach so langer Zeit.
    Ich glaube durchaus, daß man mit den Händen heilen kann, ich war nur so skeptisch, weil ich mit meinen Beschwerden ja schon von Pontius zu Pilatus gelaufen war und immer genau zeigen konnte, wo der Hund begraben liegt und alle Physios etc gesagt haben: Tja, das liegt an der schwachen Rückenmuskulatur... Also ich bin zwar nicht mehr so sportlich wie früher einmal, aber sicherlich nicht wenig muskulös. Und meine Rückenmuskulatur ist vom Klettern immernoch recht kräftig.
    Naja, vielleicht war das jeweils nicht das "Spezialgebiet" der behandelnden Physios.

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