Mittwoch, 5. Februar 2014

Was machst Du eigentlich den ganzen Tag

0:30 Uhr
.... immer wieder zieht es sich, die vielen Erledigungen am Abend:
Die mail muss ich noch schreiben, das muss ich noch gucken, dann die Kaninchen für die Nacht versorgen, die Spülmaschine anstellen ( die läuft bei uns immer nachts- Relikt aus alter Zeit in denen ich einen Nachtstrom vertrag hatte)....

eben musste noch ganz konkret der Austausch mit meinem Chef zu mail , zu papier kann man ja nicht mehr sagen,  gebracht werden.
Er kommt nur einmal die Woche, nämlich mittwochs.
Und ich komme morgen nicht.
Monsieur ist krank. Einfach nur fiebrig und hustig, aber ganz schön dolle.

Ich hätte morgen abend um 17 : 30 Uhr die letzte der aus dem boden zu stampfenden Vorlesungen für die Matserstudenten zu halten. Aber es geht nicht. Monsieur ist einfach krank.

Hoffentlich schaffe ich es am donnerstag wenisgtens das seminar zu halten.


7:00 Uhr der Wecker klingelt ! welch ein Luxus: normalerweise klingelt er nämlich um 5:45 Uhr.
Die Nacht war unruhig, Monsieur ist zu mir gewandert, hatte heiß, hatte kalt, hatte Durst, brauchte Taschentücher...

Madame hat heute erst zur 2. Stunde Schule, Monsieur normalerweise zur 1. Madame muss dann immer in den Hort, weil ich um 8 mittwochs bei der Arbeit sein sollte.

Heute also alles ganz gemütlich.

Um 7:30 Uhr wecke ich Madame, nachdem ich Kaffee getrunken habe und geduscht habe ( vorher bin ich immer ziemlich ungenießbar). Wir frühstücken und machen uns fertig. Monsieur schleicht durch die Wohnung, er ist blaß, aber sieht besser aus als gestern.

8:15 Uhr Monsieur muss kurz alleine bleiben. Ich bringe Madame auf den Weg und gehe schnell zum Bauernmarkt, der sich mittwochs immer auf unserm Saumarkt findet. Seit mindestens 2 Jahren beziehe ich dort gerne meine Milch. Sie ist zwar nicht demeter, wie die Milch, die ich sonst kaufe, sondern stammt von einem kleinen Odenwälder Gehöft in Selbstvermarktung.
Bei demeter geht es mir auch gar nicht so sehr um meine eigene Gesundheit als um den Stil der Landwirtschaft, den ich unterstützen möchte.
Neulich hatte ich eine spannende Begenung mit einem demeter Bauern, der 30 Jahre einen Hof gepachtet hatte und später einem Holländer beim Umstieg auf biologischen Weinbau im Bühlertal half.
Es war ein bißchen desillusionierend, was er mir erzählte, aber es hat mich umso mehr bestärkt, demeter zu kaufen, denn wenn dort  und bei Bioland schon so viel möglich ist, dann ist die  EG- Bioverordnung rein gar nichts wert.

9:00 Uhr: Monsieur kann sich überwinden, ein Stückchen Brezel zu essen, immerhin.

9:20 Uhr ich rufe mails ab und in mir formen sich mal wieder Listen mit Things to do.
Monsieur klimpert ein wenig auf dem Flügel herum.

9:30 Uhr ich sichte mit Monsieur unsere Saatgut und wir bereiten Paprika und Tomatensamen zum Vorziehen vor. Ich freue mich so, denn dieses Jahr habe ich einen Südbalkon und muss nicht meine Pflänzchen der Sonne hinterhertragen. Hoffentlich haben sie dann, wenn ich sie in den Garten aussetze, genügend Größe um den Schneckenangriffen zu widerstehen.

10:00 Uhr Monsieur liest mir vor. Es wird. Aber man merkt haargenau, wann die Konzentration vorbei ist... dann wird einfach frei erfunden nach dem Lesen der ersten Silbe eines Wortes. Manchmal sehr lustig...


wir bauen noch ein bißchen Lego - hach ich baue ja gerne Lego, allerdings sind gerade sehr viele Steine verbaut und dürfen laut Erbauer nicht verwendet werden. Zum Geburtstag hatte Monsieur von mir viele Sondersteine bekommen - Kupplungen, Scharniere, Drehplatten, Harry Potter- Fenster etc...
Sehr schön !

11:45 Uhr ich fange an zu kochen, denn wenn ich zu Hause bin, muss Madame ja nicht in den Hort und dort fieses Apetito essen essen. Es gibt Kartoffelsuppe und eine riesen Schüssel Feldsalat

12:30 Uhr Madame klingelt, überhäuft mich mit wichtigen und unwichtigen Informationen, mit Klagen über das Unrecht, daß hier und dort wieder mal ihr widerfahren ist ( "Mama, das war voll fies..... ").
Wir essen, Monsieur isst seine Brezel fertig.
Madame ist gerade mal wieder äußerst unausgeglichen und so wird das Essen zur Nervenprobe.
Wenn ich immer wüsste, warum sie manchmal super ausgeglichen ist und manchmal eben nicht ???

13:15 Uhr ich darf mir kurz einen Kaffee kochen und die Arbeitsemails checken.

14:00 Uhr: Madame sitzt an den Hausaufgaben - ich schaue kurz drüber, mache ich normalerweise nicht - und verbiete ihr weiterzumachen, weil sie so einen Quatsch zusammen gerechnet hat- ahhh.
Dabei hatte sie gestern stolz eine 1 - in der Mathearbeit nach hause gebracht.
Madame hat immer Wochenhausaufgaben - sie soll sich wann anders hinsetzen, wenn sie mehr Konzentration aufbringen kann.

15:00 Uhr ich spiele mit den Kindern wie versprochen eine Runde Monopoly. Von vorherein legen wir  1 Stunde fest, das Spiel könnte ja ewig gehen. Leider müssen wir feststellen, daß es erst nach 1 Stunde spannend wird. Madame hat sich durch Provokationen aber disqualifiziert zur Verlängerung.

16: 00 Uhr  Ich mache schnell einen Hefeteig fürs Abendessen und telefoniere mit einer Freundin. Sie erzählt mir daß eine gemeinsame bekannte Brustkrebs hat. Mitte 30. 2 Kinder. Oh weh ! Hoffentlich wird das wieder.

16:30 Uhr Monsieur bekommt Hunger und beginnt seine Schwester zu piesacken - ich erkläre ihn für wieder gesund .
Zum Test und weil mir der Kopf raucht von einem Tag drinnen, gehe ich mit dem Sohn in den Garten, Holz holen für den Ofen, Kaninchenfutter holen und gucken, ob die 3 Schwanzmeisen, die dauernd unseren Balkon besuchen, tatsächlich in den einen Nistkasten eingezogen sind ? Vom balkon aus kann man es nicht so genau beurteilen. Nun sie schwirren um den Nistkasten. Warum es drei sind, weiß ich nicht.
Die frische Luft tut gut !

17:30 Uhr wieder drinnen sieht Monsieur wieder ganz schön blaß aus. Aber er hat Appetit.
Beide Kinder Malen am Küchentisch während ich ein Arbeitsblatt für meinen Studenten fertigstellen muss.

18:30 Uhr eine kleine Pizza gibts zum Abendessen und frisch gepressten O- Saft, für mich noch mit Grapefruit verlängert.

19:25 Uhr die Kinder dürfen völlig unüblich Fernsehen. Sie sehen pur plus. Ich sehe das zum ersten Mal. Die Kinder zum zweiten mal. Normalerweise bin ich mit dem Fernsehkonsum ziemlich strikt. ei uns gibt´s alle paar Wochen  mal einen Film, sonst eigentlich nichts.

20 : Uhr die Kinder machen sich fertig. Ich muss Madame 1000 Mal ermahnen. Das finde ich völlig nervig. Sie provoziert wo sie nur kann. Vor einer Woche hätte ich noch sagen wollen, sie sei gerade so ausgeglichen. Nun denn !

20 uhr 15 Uhr. Ich messe Monsieur nochmal Fieber :38, 1° C. Ganz gesund ist das noch nicht. Ich bin im Zwiespalt. Morgen ist in der Schule Schlittschuhtag. Ich behaupte der ist weniger anstrengend als ein normaler Schultag, weil die Kinder letztenendes knapp 1 1/2  Stunden tatsächlich in der Schlittschuhhalle sind.  Und da sie ja alle gar nciht richtig fahren können rutschen sie vorwiegend an der Bande herum .
Mal schauen wie es ihm morgen früh geht. Ich müsste dringend zur Arbeit. Hm .

20:20 Uhr Ich lese vor. Die aktuelle Lektüre ist Black Beauty.
20:45 Uhr ab ins Bett, jeder kriegt noch vorgesungen und dann ist Ruhe.

21: 00 Uhr. Noch schnell die Küche aufräumen. War ich nicht gestern erst einkaufen ? irgendwie ist schon wieder alles so leer. Ich verzweifle kurz am darniederliegenden haushalt. Mache noch schnell eine Wollwäsche in die Maschine und genieße dann eine Runde Karnickel.
Wenn man sich in den Flur legt, dann klettern sie bald auf einem rum, knabbern an den Jeansnähten, schlecken einem das Gesicht und fangen an den Kopf zu putzen - das mag ich allerdings gar nicht.
Das rumklettern aber ist total entspannend.

21:50 Uhr Puh, der Tag ist fast rum. Mal den rechner hochfahren und gucken, was in der Welt so los ist. Und dann ? Jetzt sollte ich mich doch noch auf mein Seminar vorbereiten. Morgen nachmittag ist´s dann erstmal rum mit dem Megastress.
Freitag muss die Klausur für die Studenten fertig werden, das werde ich hoffentlich auch noch schaffen.


Insgesamt ein völlig untypischer Tag, völlig unproduktiv aber hoffentlich mit Genesungsmöglichkeiten für den 7 jährigen.

Jetzt geht´s erstmal weiter mit meinem seminarthema : Fuß vs Sportschuh - sehr sehr spannend !








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