Dienstag, 25. März 2014

Zur Stunde

tagt der Gesamtelternbeirat der Schule... ich nehme an sie tagen noch, es gibt nämlich mehr als genug zu diskutieren.

Genau wie vor einem Jahr plötzlich den Halbtagesschülern der Schule erklärt wurde, daß sie jetzt weil es ein neues Modell nämlich eine Ganztagesschule parallel geben solle, nochmal neu in Klassen verteilt werden und teilweise wieder andere Klassenräume beziehen dürfen, so erklärte man nun den Eltern die ihre Kinder für die erste Klasse anmeldeten, daß in Zukunft Halbtages und Ganztageskinder in gemeinsamen Klassen unterrichtet würden und zudem ab der 3. Klasse auch für die Halbtageskinder Nachmittagsunterricht hinzukommen würde.

Den Kindern bzw Eltern der Schüler erzählte man nichts davon. Informattionspolitisch natürlich höchst ungünstig, denn erstens gab es ja genügend Eltern, die schon ein Kind in der Schule hatten, als sie ein weiteres anmeldeten und auch sonst spricht sich sowas ja binnen Minuten durch einen ganzen Stadtteil.

Die Schule hat drei Merkmale: einerseits den Klassenübergreifenden Unterricht, d.h. 1/2 und 3/4 jeweils zusammen, was bedeutet, daß z.B. die derzeitigen 2. Klässler, nächstes Schuljahr wieder mit ihren Kollegen aus der derzeit 3. Klasse im Klassenverband 3/4 zusammenrücken.

Das zweite ist, daß quasi  ausschließlich im Modulsystem gearbeitet wird. Jeder Schüler bestimmt sein Tempo selbst und arbeitet sich durch verschiedene Module und Bausteine, Frontalunterricht gibt es quasi gar nicht.

Punkt drei ist seit diesem Schuljahr das Angebot der Ganztagesschule.

Die ersten beiden Punkte mögen ganz toll anmuten, ich persönlich fände es wichtiger einen Klassenverband zu haben als diese ewige "Rutscherei" und so schlecht ist Frontalunterricht auch nicht, daß man ihn ganz abschaffen muss. Meine Kinder komen nicht sehr gut mit dem Modulsystem zurecht. Als nach den Sommerferien Madame eine neue Deutschlehrerin bekam, die zunächst ganz herkömlichen Frontalunterricht machte, war die ganze Klasse völlig begeistert: "Endlich machen wir mal alles das gleiche und was gemeinsam" war der Tenor....

Nun und das Ganztagesangebot scheint auch nicht das zu sein, was es sein sollte. jedenfalls sprechen einige der Erzieher leider kein fitzel Deutsch, was es mit der Betreuung der Hausaufgaben zuweilen etwas knifflig macht. Beim Essen gäbe es täglich tumultartige Szenen und Hausaufgaben blieben eben auch oft noch übrig, obwohl ja versprochen wurde, daß nach einem Ganztag keine Aufgaben mehr zu hause zu erledigen seien.
Die übrigen Angebote der Nachmittagsschule seien erbärmlich. Kurz vor Weihnachten bekamen dann auch noch die Eltern der Halbtageskinder Zettel mit einer Bitte nach Sachsspenden für die Ganztageskinder... Das war ein bißchen wie Hohn, denn die besten Unterrichtsräume sind nun für die Ganztageskinder reserviert, die Kernzeitbetreuung musste auf ganz ungeeignete Räume ausweichen aus diesem Grund, die Klingelzeiten wurden verändert, damit die Ganzttageskinder einen Mittagskorridor bekämen.....

Für die Halbtageskinder gibt es ein paar AGs. Einige sind ebenso fragwürdig wie der ganze andere Kram in der Schule. Bei der Fußball - Ag steht ein völlig gelangweilter Jugendlicher in der Halle und wirft einen Ball in den Baskelball korb, während 30 Jungs komplett unsortiert auf einen Ball eindreschen.
Die TrommelAG war sogar kostenpflichtig. 25 Euro im Monat, dafür, daß der Leiter grundsätzlich 10 Minuten zu spät kam, dann feststellte, daß er ja keinen Schlüssel für den Raum hat, wieder auf Tour gegangen ist, den Schlüssel zu organisieren, dann feststellte, daß ja wohl nicht alle Kinder da seien, er wisse nciht welche das seien, aber letztes Mal waren es wohl mehr ( die armen fehlenden waren in der Betreuung und hätten abgeholt werden müssen ) , dann die Kinder anpampte und zehn Minuten später verkündete, daß er früher gehen müsse. ...

Weshalb man nun das Modell nicht versucht, auf einen guten Weg zu bringen, sondern im neuen Schuljahr die Halbtagesschüler zu den Ganztagesschülern dazu mischt. Neue Schulzeiten einführt - täglich von 7:40 bois 12:20 Uhr und Nachmittagsunterricht für die Halbtagesschüler, und keinem betroffenen davon etwas mitteilt, daß versteht man nicht wirklich.

Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, wie es gehen soll, daß ich in einer Klasse 1/4 Halbtageserstklässler, 1/4 Ganzstageserstklässler, 1/4 Halbtageszweitklässler und 1/4 Ganztageszweitklässler zusammenfasse, am Nachmittag dann die jeweiligen Ganztageskinder verschiedener Klassen zusammenschmeisse und 1 mal wöchentlich noch die Halbtageskinder im Nachmittagsunterricht habe.


Was sind das nur für abstruse Ideen ?
Warum experimentiert man so munter jedes Jahr was anderes ?
In punkto Schule bin ich glaube ich stockkonservativ !

Hier im Stadtteil formiert sich aber gerade der Widerstand. Ich hoffe sehr mit Erfolg!

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